Liza – eine liminale Reise

3. Juni 18:00 Uhr

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Deutschland 1968: in der jungen Bundesrepublik protestieren tausende Studierende gegen alte Nazigrößen an den Schaltstellen der Macht, in Kulturinstitutionen und an den Hochschulen, für eine Neuordnung der Gesellschaft. Die Revolte bewirkt einen beispiellosen politisch-kulturellen Umbruch. Elisabeth Agnes Preis (*1936) aber entscheidet sich, Deutschland zu verlassen, für ein Leben im autoritären Regime Iran unter Schah Mohammed Reza Pahlavi. Im August 1968 fährt sie mit ihrem Ehemann Seyed Kazem Hanafi Yazdi (*1933) und ihrem gemeinsamen, achtjährigen Sohn Thomas mit dem Auto von Wuppertal über St. Lorenz und Graz in Österreich, Zagreb und Belgrad in Jugoslawien, Sofia in Bulgarien, Istanbul, Ankara, Samsun und Erzurum in der Türkei über Täbris und Karaj nach Teheran. Sie eröffnet  einen Laden für Naturkost und verbringt bis zu ihrem Tod im Jahr 2002 nur noch Urlaube in Deutschland. 

Der Klangkünstler Shaahin Peymani ist Enkel von Elisabeth Agnes Preis. Er hat ihr Reisetagebuch von August 1968 gefunden, in dem sie die Route, Aufenthaltsorte, Begegnungen mit Fernfahrern, „Gastarbeitern“ und Weltenbummlern, die Mahlzeiten und auf der Fahrt angestimmte, deutsche Schlager beschreibt. Die Reise seiner Großmutter ist Grundlage für ein elektroakustisches Werk, das er gemeinsam mit der Cellistin Judith Hamann und dem Klarinettisten Florian Bergmann erarbeitet und bei Klangteppich IV uraufführt.

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June 2-3, 9:30 p.m.
Pariyestan

June 3 6:00 p.m.
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